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2022-10-22 21:07:43 By : Ms. Maggie King

Das Unternehmen Saale-Beton in Untererthal bekommt in diesem Jahr einen neuen Mischmeister und muss sich damit von einem langjährigen Mitarbeiter verabschieden. Nach über 42 Jahren Beschäftigung in der Firma geht der 65-jährige Manfred Brustmann im Juli offiziell in Rente. Während seiner Tätigkeit hat er viel erlebt und weiß nun einiges zu berichten. Auch den ein oder anderen Tipp für Heimwerker, was das Thema Beton angeht, kann der Profi geben.

Eine Leidenschaft für den Baustoff entwickelte sich bei dem scheidenden Mischmeister erst im Laufe der Zeit. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Metzger in der Fleischerei Lutz in Hammelburg. Ein Berufswechsel wurde für Brustmann aber schnell unausweichlich. Deshalb begann der heute 65-Jährige kurz nach der Gründung des Unternehmens Saale-Beton - damals noch mit Sitz in Hammelburg - im Jahr 1980 eine neue Tätigkeit im Baugewerbe und wurde Mitarbeiter der Firma Saale-Beton.

Erst 2015 zog das Unternehmen an seinen heutigen Standort nach Untererthal und ist nun als Beteiligungsgesellschaft unter dem Dach der Baustoffgruppe Schwenk tätig. Noch heute bereut der Mischmeister seine Entscheidung nicht: "Mir geht es viel besser als damals beim Metzger. Ich bin fit und gesund." Seit 1980 ist Brustmann also im Beton-Geschäft tätig und blieb der Firma bis heute treu.

Neben einer voraussichtlich besseren finanziellen Situation und einer beruflichen Neuorientierung trieb vor allem auch seine Faszination für das Thema "Fahren" den 65-Jährigen zu Saale-Beton. "Ich liebe alles, was fährt", beschreibt Brustmann. Deshalb entschied er sich damals für einen Lkw-Führerschein und einen Beruf im Baugewerbe. Bis heute hat sich seine Leidenschaft nicht geändert - egal ob Motorrad, Auto oder Lkw. Während seiner Rente plant der Mischmeister, keine weiteren Tätigkeiten im Unternehmen mehr auszuüben. Außer: "Vielleicht fahre ich noch ein bisschen Betonmischer, das ist für mich aber kein Arbeiten", erzählt er.

Die Freude auf die Rente ist groß. Trotzdem blickt Brustmann positiv in die Vergangenheit zurück: "Ich könnte so viele Geschichten erzählen, da würden wir morgen noch alle hier sitzen." Zwei Erlebnisse sind dem 65-Jährigen allerdings besonders im Gedächtnis geblieben. In der Nähe von Gemünden kam er vor ein paar Jahren mit seinem Betonmischer als Ersthelfer an einen Unfallort, bei welchem ein ihm vorausfahrender Mischer in den Graben gerutscht ist.

Das beste Erlebnis seiner Karriere beschreibt er folgendermaßen: Bei der Anlieferung von Beton an eine Baustelle, bei der ein Windrad neu gebaut wurde, durfte der Mischmeister mit einem speziellen Kran beinahe bis zur Spitze des Rads fahren. "Ich hatte den schönsten Ausblick über ganz Unterfranken, den ich jemals in meinem Leben gesehen habe", erinnert er sich.

"Als Mischmeister bist du der Allround-Mann", beschreibt Brustmann seine Tätigkeit. Und auch der Betriebsleiter der Saale-Beton, Sebastian Becker, kann das bestätigen. Von der Überprüfung und Erstellung der Betonrezepte über die Kontrolle des Produktes selbst bis hin zur Verfügbarkeitsprüfung der einzelnen Komponenten, ist alles dabei. Auch die Disposition der Herstellung und Auslieferung - also die richtige Planung - sind ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. "Im Schnitt liefern und produzieren wir ungefähr 200 Kubik Beton am Tag", erzählt Becker. Da sei die Planung besonders wichtig. Bei Fehlern könne es im schlimmsten Fall zum Erliegen ganzer Baustellen kommen.

"Manfred Brustmann war immer da, wenn Not am Mann war", verdeutlicht der Betriebsleiter. Und: Durch sein handwerkliches Geschick konnte er viele Dinge erst einmal selbst in die Hand nehmen und reparieren. Auch der Nachfolger des 65-Jährigen ist bereits bekannt. Seit Mitte April ist Sascha Stadler der neue Mischmeister (heutige Berufsbezeichnung: Verfahrensmechaniker) im Untererhaler Betonwerk.

Eines macht Brustmann klar: "Beton ist nicht gleich Beton." Die wesentlichen Bestandteile seien aber immer Wasser, Sand, Steine und Zement. Eine Sache möchte der Mischmeister Heimwerkern mit auf dem Weg geben: "Die Menge an Wasser ist das A und O." Eine spezielle Literangabe ist allerdings nicht möglich, da die Menge der Flüssigkeit und die Art des Betons je nach Verwendungsart variiert. Bis auf die Wasserzugabe könne man bei Beton nicht besonders viel falsch machen, erzählt auch der Betriebsleiter Sebastian Becker. Und: Aushärten sollte er in der Regel 28 Tage.

Achtung gilt es auch bei der Verwendung der Begriffe Zement und Beton zu haben. Im Sprachgebrauch vieler Heimwerker und Laien werden die Begriffe häufig als Synonyme verwendet. Bei Zement handelt es sich allerdings um einen Bestandteil von Beton- eine chemische Verbindung aus Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz, die als Bindemittel im Endprodukt Beton agiert.

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